Ivy
Ich schaute nun doch zu ihm auf. In meinen Augen glitzerten Tränen. "Ich suche meinen Vater nicht. Aber sollten wir ihn auf der Suche nach dem Mörder des deinigen finden, habe ich nichts dagegen.", sagte ich. In Wirklichkeit hatte ich Angst vor meinem Vater. Er hatte Rache geschworen und er würde mich irgendwann finden, dessen war ich sicher. Aber ich war nicht allein - wobei ich darauf bestehen würde, allein gegen ihn zu kämpfen. Aber allein die Tatsache, dass ich nicht allein war, gab mir Mut und Hoffnung.

Ivy
Ein wenig verwirrt schaute ich ihn an. Dann stand ich aber auf und ging zu ihm. "Hand drauf."

Leviathan
Ich drehte mich um und grinste unter der Kapuze meines Mantels hervor. Der Pfeil des Mädchens interessierte mich gar nicht. "Hast dich wohl verlaufen, hm?", lachte ich. "Nein, weiß ich nicht. Ich habe 'DC' noch nie gehört, was soll das sein?"

Ivy
Ich war völlig überrascht und verkrampfte mich. Ich war schon kurz davor, mich wegzudrücken, doch plötzlich überlegte ich es mir anders. Mein Körper entspannte sich und ich schlang zögernd meine Arme um Dalaran's Taille. In mir warf sich nur eine Frage auf: Sollte die Umarmung für ihn oder mich Trost sein? Ich dachte aber nicht weiter darüber nach, sondern genoss die Wärme von seinem Körper, das Geräusch seines Atems und seiner Herzschlags - der ein wenig schneller schlug, als er sollte.

Ivy
Schließlich löste ich mich doch recht aprubt von ihm und setzte einen gleichgültigen Gesichtsausdruck auf, anstatt dem kleinen, zufriedenen Lächeln. Ich setzte zum Sprechen an, doch ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Also schloss ich wieder den Mund und drehte mich von ihm weg, damit er nicht sah, dass ich rot wurde. Nur wenige Augenblicke später stand ich wieder am Schreibtisch und schloss meine schlanken Finger um den Dolch, um ihn aus der Tischplatte zu ziehen. Er sollte lieber mit an meinem Gürtel hängen, wo auch mein Schwert war - beziehungsweise wäre, denn ich hatte es nach dem Baden nicht wieder angelegt.

Ivy
"Wenn dir etwas einfällt, sag Bescheid.", sagte ich nur. Er konnte gehen, wann er wollte. Er konnte kommen, wann er wollte. Wir waren nicht nur beide Mitglieder der DC, wir waren mehr. Verbündete auf der Suche nach Mördern. Aber ich wollte gerade nicht allein sein. Ebenso wenig wollte ich Dalaran bitten, zu bleiben. Nach unserem Jagdausflug war das sowieso eine eigenartige Wendung gewesen. Ich hatte immernoch den Rücken zu ihm gedreht. Meine Augen brannten, doch ich hielt weitere Tränen zurück - Dalaran sollte sich nicht verantwortlich dazu fühlen, mich trösten zu müssen.

Ivy
"Alles bestens.", murmelte ich, damit es nicht so auffiel, dass meine Stimme brüchig wurde. Schwach. Du bist schwach, Ivy!, ertönte es in meinen Gedanken. Gerügt straffte ich mich auf, wischte mir eine Träne von der Wange und drehte mich wieder zu Dalaran um. Mein Blick fand seinen und ich wusste nicht recht, was mein Blick aussagte. Herausforderung? Das Gefühl, ertappt worden zu sein? Eine Warnung, mich ja nicht schwach zu nennen? All das lag wohl in meinem Blick, zumindest hatte ich das Gefühl, dass es so war.

Ivy
Ich starrte ihn noch einen Moment entschlossen an, dann wandt ich seufzend den Blick ab. Mit schweren Schritten ging ich an ihm vorbei und setzte mich wieder auf die Bettkante. "Niemand weiß von meinem Vater. Du bist der erste. Dabei kenne ich dich doch kaum. So ganz verdaut habe ich die Sache noch nicht, obwohl es schon einige Jahre her ist. Es ist einfach komisch, es nun so plötzlich jemandem zu erzählen. Und dann auch noch einem Mann.", erklärte ich mich. Ja, ich hatte so meine Probleme mit Männern. Entweder versuchten sie, mich zu ermorden - oder sie wollten meinen Körper. Beides fand ich nicht besonders toll.