Ich blickte Fay herausvordernd an. Er schaute zurück. "Benimm dich", flüsterte ich. Ich kannte Fay nicht lange, aber in seinem unsicheren Blick merkte ich, dass er sich selbst zu hassen schien. Ich seufzte leise und kehrte ihm den Rücken zu. Ich hoffte innerlich das dies kein Fehler war. Aber war kein Feind. Er würde es nicht wagen mich von hinten anzugreifen, oder?

Amaya

Ich drehte mich um. Die Kälte kroch in meinen Körper. Ich versuchte mich dagegen zu wehren und sammelte Energie in meinem Körper, um nicht zu erfrieren. Es gelang mir nicht rechtzeitig genug. Zitternd glitt ich zu Boden. Meine Lippen fühlten sich taub an. "Hör auf", nuschelte ich. Mein Körper brauchte Wärme... Jetzt ... Augenblicklich ...

Amaya

Zitternd lag ich am Boden und flehte um Gnade. Es wurde immer kälter. Es war ein eigenartiges Gefühl, so als würde ich alle Hoffnung verlieren und damit schwand auch die Wärme. "Fay", flüsterte ich, "bitte... lass es sein..." Niemand kam mir zu Hilfe. Ich war allein. Ich schloss meine Augen zum sterben bereit. Langsam erschlaffte mein Körper, mein Hirn wurde eigenartig lahm. Es fiel mir schwer bei Bewusstsein zu bleiben. Was sollte ich nur tun?

Ivy
Eine Vision zuckte vor meinem Auge. Amaya mit blauen Lippen, zitternd auf dem Boden und Fay daneben. Es war genauso schockierend wie meine Vision von Amaya und dem Bären.
"Er bringt sie um!", schrie ich und sprang auf, wurde zum Wolf und sprintete nach draußen. Ich musste Amaya helfen!
Ob die Visionen kommen, wenn Leute, die ich mag, in Gefahr sind? Es kann doch kaum noch ein Zufall sein. Erst Morgaina, jetzt Amaya., dachte ich nach.

Amaya

Sofort wurden meine Gedanken klar. Er wollte Hilfe?! Ich versuchte die Wärme in meinen Körper zurück zu führen. Doch ich schaffte es nicht. "Ich will nicht erfrieren", murmelte ich leise und entkräftet. "Mach es wieder wärmer und ich helfe dir." Flehend blickte ich ihn an. "Bitte", hauchte ich. Ich blickte immer noch ihn an, seine Augen strahlten Hiflosigkeit aus. Ich konnte nichts für ihn tun. Das Reden hatte mich zu sehr angestrengt. Ich merkte wie meine Gedanken erneut erschlafften und in Dunkelheit gehüllt wurden.

Ivy
Der Weg war als Wolf erstaunlich kurz. Bei den beiden angekommen wurde ich wieder zu einem Menschen. Langsam ging ich auf Fay zu. "Lass sie nicht sterben. Das willst du doch gar nicht!", sagte ich leise und flehend.

Amaya

"Lebe ich ewig oder sterbe ich unter quallvollen Schmerzen? Fynn, ist Sterben schwer?", fragte ich ihn. "Sterben ist leicht. Dein Körper gibt eher auf als dein Geist. Er lebt weiter. Zeigt dir Dinge aus deinem Unterbewusstsein und dannach bist du für immer weg. Du fühlst eh nichts mehr, da dein Körper stirbt, du siehst nur noch Ereignisse aus deinem frühren Leben und dann wars das für dich. Vampire sind nicht unsterblich, sie sterben lediglich langsamer. Kein Wesen ist unsterblich. Das ist alles.", antwortete er mir. "Das ist alles?" Er nickte. "Woher willst du das wissen?" Er zuckte die Schultern und schaute mich belustigt an. Ich glaubte ihm nicht. Die Szene aus meinem Gedanken verflüchtigte sich. Es wurde wieder dunkel.

Ivy
Ich bückte mich und nahm Amaya in den Arm, sie war schrecklich kalt. "Halte durch!", flehte ich.

Amaya

Etwas warmes berührt dich, schoss es mir durch den Kopf. Vampire starben langsam.. Meine Gedanken kehrten zurück. Die Kälte floh aus meinem Körper. Was war geschehen? Ich blieb einfach in der Dunkelheit liegen. Vielleicht war ich auch gerade gestorben, das würde erklären, warum mir wieder warm wurde.

Ivy
Ich drückte Amaya fester an mich, doch mein Blick lag auf Fay. Auch mir wurde kälter.